Ein Bild
Wir können Foyers und Schaufenster so inszenieren, dass Fotos als Instagramme enden. Viele und unbezahlt.
Italienisch-deutsche Schaufensterausstellung 2014
kuratiert vor Dr. Gaja Amigoni und Julia Theek.
In Lübz kristallisierte sich eine Künstlergruppe an der Sommerakademie, wobei es v.a. um updates traditioneller Kunsttechniken mit Upcycling und digitaler Inszenierung geht. Andre van Uehm diskutiert in seinem Beitrag Konsum, indem er seinen Kleiderschrank inszeniert. Sven Ochsenreither „verkauft“ die Geschichten der Helden seiner Bilder. Der Beitrag von Julia Theek ist ein Kunstshop, der nur virtuell existiert.
Dänemarks Beitrag von Putput zitiert das klassische Werbefoto mit einem gewöhnlichen Alltagsgegenstand der mit einem zweiten so kombiniert ist, dass er als Biprodukt nicht mehr funktioniert. Um den innerstädtischen Leerstand als Folge von u.a. Landflucht zu thematisieren und breiteres Publikum zu erreichen, dienten Schaufenster als Inszenierungsflächen für die gleichen Motive parallel an beiden Orten.
Der erste italienische Beitrag ist ein historisches Foto des Ausstellungsortes am Comer See. Maria Gabriella Maglia wurde in Lecco geboren, studierte an der “Academy of Fine Arts” von Brera und gewann u.a. den Preis des “Targa Festival of Cannes”. Sergio Sesana, der für seine Landschaften bekannt ist, zeigt “Via Fredda”, eine bekannte landestypische Straße im norditalienischen Somasca .
Titelgebend ist das Schaufenster des längst geschlossenen Metzgereigeschäfts Flanagans in Belcoo, das für den G8 – Gipfel in Nordirland mit einem Druck ausstaffiert wurde, um den Betrieb vorzutäuschen. Dort und in mehreren umliegenden Gemeinden wurden mit in Schaufenster geklebten Fotofolien belebte Geschäfte und Cafés inszeniert.