„Der Anspruch der Dinge“ Das Upcycling – Buch

Wir  sind jetzt in der Minderheit. Studien belegen, dass die Zahl der von uns geschaffenen Dinge die Biomasse der Erde übertrifft. Gleichzeitig bringen wir den Dingen Denken bei, bald wird künstliche Intelligenz mitentscheiden. Eine verlängerte Nutzungsdauer der Dinge kann uns bei Ressourcenknappheit und Müll helfen, Upcycling ist neues Leben für alte Dinge. Beim Recycling werden sie mit Verlust wieder verwendet, aber oft auch einfach verheizt. Beim Upcycling dagegen kommt Gestaltung ins Spiel. Statt auf den Müll zu wandern, erfahren Dinge so eine Aufwertung. Unser Umgang mit Dingen, hat neben sozialen und ökonomischen Aspekten auch unsere Kulturgeschichte bestimmt. Readymade, Assemblage und Mixed Media entstehen seit der Befreiung der Kunst in der Moderne, aber Upcycling hat es praktisch von Beginn der Gestaltung an gegeben. Neu sind die ökologische Dimension, die globale Bewegung, die sozialen Medien und die digital ausdifferenzierte Materialverfügbarkeit.

Vier Buchtrailer zeigen Upcycling – Beispiele mit Artefakten, deren ursprünglicher Nutzen verloren ging. Aus einem Messinghorn vom Schrottplatz wird die Skulptur „Sirene“ auf dem Titelbild.

Dieser Spezialpinsel aus dem nächsten Buch-Trailer wurde von meinem Großvater, dem Künstler Paul August, zum Grundieren verwendet. Heute bekommen wir die Leinwand fix und fertig aufgespannt, wenn wir wollen. Und mit haarigen Pinseln male ich schon lange nicht mehr, sondern per airbrush. Ich sprühe, gern aus der „Kanne“ oder mit einer japanischen Sprühpistole. Statt Holzschnittplatten  arbeite ich mit Papierschablonen. Aber ich hänge an diesen Dingen, und deshalb habe ich sie aufgehängt, als Upcycling – Installation.
Mit unserem Erbe freier umzugehen, dazu soll das Buch ermutigen.